Komet Klinkenberg (C/1743 X1)
Die Entdeckung des weitaus hellsten Schweifsterns des 18. Jahrhunderts wird im Allgemeinen dem niederländischen Amateurastronomen Dirk Klinkenberg (1709-1799) zugeschrieben, der ihn am 09.12.1743 fand. Doch bereits 10 Tage vorher hatte ihn sein Landsmann Jan de Munck, auch er ein Amateur, gesehen. Eine weitere unabhängige Entdeckung erfolgte am 13.12.1743 durch den Schweizer Jean-Philippe de Chéseaux (1718 - 1751). C/1743 X1 ähnelte in seinem ganzen Auftreten verblüffend dem Kometen McNaught (C/2006 P1). Bei beiden Schweifsternen waren Periheldistanz und größte Erdnähe praktisch identisch, beide waren in Folge von Vorwärtsstreuung des Sonnenlichts am Taghimmel neben der Sonne sichtbar und bei beiden war der Staubschweif durch extrem ausgeprägte Striae gegliedert. Doch Klinkenberg war deutlich länger (fast 5 Monate gegenüber gut 2 Monaten) mit bloßem Auge sichtbar und für Beobachter auf der Nordhalbkugel vor dem Perihel viel günstiger postiert. Sein Schweif übertraf mit bis zu 90° Länge denjenigen von McNaught deutlich. Auf die Zeitgenossen muss die gewaltige Himmelserscheinung einen tiefen Eindruck gemacht haben, wovon eine Flut von Schriften zeugt, die z.T. noch dem bereits weitgehend überkommenen Aberglauben anhingen. Unter den Beobachtern war auch der 13jährige Charles Messier, den dieses Erlebnis veranlasste, sein Leben den Kometen zu widmen. Messier gilt als der erste "Kometenjäger". Dabei wird aber übersehen, dass vor ihm bereits andere, u.a. eben Dirk Klinkenberg, der immerhin 4 Schweifsterne entdeckte, mehr oder weniger systematisch nach den Himmelsboten Ausschau hielten.
Die Entdeckung des weitaus hellsten Schweifsterns des 18. Jahrhunderts wird im Allgemeinen dem niederländischen Amateurastronomen Dirk Klinkenberg (1709-1799) zugeschrieben, der ihn am 09.12.1743 fand. Doch bereits 10 Tage vorher hatte ihn sein Landsmann Jan de Munck, auch er ein Amateur, gesehen. Eine weitere unabhängige Entdeckung erfolgte am 13.12.1743 durch den Schweizer Jean-Philippe de Chéseaux (1718 - 1751). C/1743 X1 ähnelte in seinem ganzen Auftreten verblüffend dem Kometen McNaught (C/2006 P1). Bei beiden Schweifsternen waren Periheldistanz und größte Erdnähe praktisch identisch, beide waren in Folge von Vorwärtsstreuung des Sonnenlichts am Taghimmel neben der Sonne sichtbar und bei beiden war der Staubschweif durch extrem ausgeprägte Striae gegliedert. Doch Klinkenberg war deutlich länger (fast 5 Monate gegenüber gut 2 Monaten) mit bloßem Auge sichtbar und für Beobachter auf der Nordhalbkugel vor dem Perihel viel günstiger postiert. Sein Schweif übertraf mit bis zu 90° Länge denjenigen von McNaught deutlich. Auf die Zeitgenossen muss die gewaltige Himmelserscheinung einen tiefen Eindruck gemacht haben, wovon eine Flut von Schriften zeugt, die z.T. noch dem bereits weitgehend überkommenen Aberglauben anhingen. Unter den Beobachtern war auch der 13jährige Charles Messier, den dieses Erlebnis veranlasste, sein Leben den Kometen zu widmen. Messier gilt als der erste "Kometenjäger". Dabei wird aber übersehen, dass vor ihm bereits andere, u.a. eben Dirk Klinkenberg, der immerhin 4 Schweifsterne entdeckte, mehr oder weniger systematisch nach den Himmelsboten Ausschau hielten.
Komet Klinkenberg auf einer zeitgenössischen Abbildung.
C/1743 X1 war bereits im Dezember 1743 mit bloßem Auge gut sichtbar. Anfang Januar 1744 wurde er so hell, dass auch unbedarfte Zeitgenossen ihn nicht mehr übersehen konnten; die "Neuentdeckungen" häuften sich jetzt. Mitte Februar hatte Klinkenberg einen etwa 25 Grad langen Schweif entwickelt; der Kopf war jetzt heller als alle Sterne mit Ausnahme des Sirius. Am 23.02.1744 hatte er Jupiter übertroffen, am 25.02. stand er zusammen mit Venus in der Morgendämmerung und kam dieser an Helligkeit gleich, am 28.02.1743 war er etwa 12 Grad neben der Sonne mühelos am Taghimmel sichtbar. Seine Helligkeit muss an diesem Tag zumindest -6mag betragen haben. Nach der Perihelpassage am 01.03.1744 wanderte Klinkenberg - wie später McNaught - steil nach Süden. Zwischen dem 05. und 09.03.1744 ragte sein Schweifende, gegliedert in 6 bis 11 Strahlen, über den mitteleuropäischen Horizont. Lange war über die Natur dieses Phänomens gerätselt worden, weder Synchronen noch Syndynen lieferten eine befriedigende Erklärung. Erst als um den 20.01.2007 einige Striae im Schweif des Kometen McNaught ebenfalls über dem mitteleuropäischen Horizont standen, wurde klar, dass man genau dieses Phänomen bereits 263 Jahre zuvor beobachtet hatte. Nach dem 10. März war C/1743 ein exklusives Objekt des Südhimmels. Sein Schweif erreichte um den 18.03.1744 eine Länge von bis zu 90 Grad. Nachdem Klinkenberg 3 Monate lang den Himmel beherrscht hatte, ging seine Helligkeit offenbar ziemlich rasch zurück; die letzte Beobachtung datiert vom 22.04.1744.
Literatur:
LYNN, W. T. (1912): Lord Macclesfield and the Great Comet of 1744. The Observatory 35, 198-199.
SEARGENT, DAVID (2009): The Greatest Comets in History. 260 S., Springer Science & Business Media, New York.
Literatur:
LYNN, W. T. (1912): Lord Macclesfield and the Great Comet of 1744. The Observatory 35, 198-199.
SEARGENT, DAVID (2009): The Greatest Comets in History. 260 S., Springer Science & Business Media, New York.
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