Über zwei Monate sind jetzt seit dem großen Helligkeitsausbruch von Komet Holmes vergangen, und immer noch ist er mit bloßem Auge erkennbar, zumindest in mondlosen Nächten (die jetzt wieder anstehen) und an dunklen Orten, wie z.B. im Siebengebirge bei Bonn, wo Daniel Fischer den Kometen beobachtet. Für uns Städter ist die Show definitiv vorbei ... obwohl man da vorsichtig sein sollte; schließlich könnte es ja wie 1892/93 noch eine weiteren Helligkeitsausbruch geben.
Beim letzten Blogeintrag hatte ich eine Bemerkung zu den wieder ansteigenden Besucherzahlen gemacht. Just danach stiegen sie ganz gewaltig an. Die Ursache dafür war bald ausgemacht: der zweite Beitrag von Spiegel Online hatte die Aufmerksamkeit einiger TV-Sender erregt, die dann entsprechende Beiträge ausstrahlten. Zahlreiche Zeitgenossen wurden offenbar dadurch überhaupt erst auf Holmes aufmerksam - einen Monat nach seinem Erscheinen. Und was wir bereits bei McNaught erlebt hatten, wiederholte sich: viele, die die Fernsehberichte gesehen hatten, informierten sich jetzt im Internet weiter. Und da unsere Holmes-Seite zu diesem Zeitpunkt bereits auf Platz 3 bei Google stand, hatten wir entsprechende Besucherzahlen. Die gingen zwar nach einiger Zeit wieder deutlich zurück, blieben aber bis Weihnachten auf einem Niveau von etwa 500 pro Tag. Offenbar wird vor allem die umfangreiche Sammlung von Foto-Links geschätzt.
Apropos Foto: wir haben inzwischen eine ganze Menge qualitativ hochwertiger Fotos des Kometen zugesendet bekommen, worüber wir uns natürlich sehr freuen. Mit der hauseigenen Digitalkamera können wir selber leider nicht allzu eindrucksvolle Bildbeiträge produzieren, wie an dem Foto oben unschwer zu erkennen ist.
Nach 2 Monaten hat man sich an Holmes gewöhnt, er ist fast schon so, als sei er immer da gewesen. Ein alter Bekannter eben, bei dem man von Zeit zu Zeit vorbei schaut, ob es ihm noch gut geht.
Nur die Profis bleiben jetzt noch durchgehend am Ball. Am 24.11. lieferte Flickr zu "Comet Holmes" bereits 1211 Treffer, seitdem sind "nur" 204 weitere hinzu gekommen. Anders bei den Youtube-Videos: aus damals 93 sind nun immerhin 148 geworden. Die Galerie bei Spaceweather ist von 21 auf 25 Seiten angewachsen.
Das wesentliche und für jeden offensichtliche Merkmal des Kometen Holmes ist die enorme Expansion seiner Koma. Die Anzahl der Fotomontagen, die 17p zusammen mit dem Mond als Größenvergleich zeigen, ist nicht gerade gering. Sehr beliebt sind auch Animationen oder Montagen, welche die Entwicklung der Koma dokumentieren. Nun hat ein einzelner Beobachter immer das Problem, dass nicht jede Nacht klaren Himmel bringt. Deshalb hatte ein russische Amateurastronom bereits Anfang November begonnen, Fotos zahlreicher Beobachter zu sammeln, um so die Entwicklung der Koma lückenlos von Tag zu Tag dokumentieren. Sein Projekt hat inzwischen beachtliche Fortschritte gemacht, die man sich auf der Seite "Cosmos Motion" anschauen kann.