Montag, 15. Januar 2007

Eintrag für den 14. Januar 2007




Von 12 Uhr bis Sonnenuntergang gegen 17 Uhr habe ich heute bei schönem und erneut recht mildem Wetter nach McNaught Ausschau gehalten - vergeblich! Und nicht nur mir ist es so ergangen, wie eine Durchsicht der Foren am Abend ergibt. Zwar mutmaßen einige gleich, der Komet sei schwächer geworden; einer fragt scherzhaft, ob er vielleicht über Nacht in die Sonne gefallen sei. Die wahre Ursache ist aber wieder einmal das Wetter. Die Luft ist ziemlich feucht und das bedeutet geringe Transparenz und große Lichtstreuung. Rund um die Sonne gibt es einen mindestens 10 Grad durchmessenden Bereich, in dem der Himmel nicht blau, sondern milchig-weiß erscheint - da hat McNaught keine Chance. Deshalb gelingen heute nur wenige Beobachtungen und noch weniger Fotos. 2 oder 3 Beobachter erwischen ihn sogar noch bei Sonnenuntergang, obwohl er bereits wenige Minuten später selber unter den Horizont sinkt. In Bonn glückt auch das nicht. Wie schlecht die Transparenz ist, merke ich auch daran, dass die Venus selbst im Fernglas erst eine ganze Weile nach Sonnenuntergang aufzuspüren ist. Bei wirklich klarem Himmel sieht man sie unmittelbar nach Verschwinden der Sonne bereits mit bloßem Auge. Ich nutze die Gelegenheit, um auf dem Messdorfer Feld eine ganze Reihe von Dämmerungsfotos (Beispiel s.o.) zu machen, mit und ohne Venus. Als ich kurz vor 18 Uhr den Heimweg antrete, sind alle Zirren vom Himmel verschwunden, bis zum Horizont ist es vollkommen klar - zuletzt hatten wir das am Neujahrsabend (s. erster Blog-Eintrag). Warum konnte es nicht in der vergangenen Woche einen solchen Abend geben?