Einführung
Obwohl die aktuellen Erkenntnisse nicht darauf hindeuten, hoffen manche immer noch, dass Komet Ison sich zu einem der hellsten bzw. eindrucksvollsten Schweifsterne aller Zeiten entwickelt. Da stellt sich die Frage, welche Kometen denn nun die "größten" überhaupt waren. Aufzeichnungen über diese Himmelsobjekte sind bereits aus dem letzten Jahrtausend unserer Zeitrechnung überliefert, doch geben sich viele der antiken und frühmittelalterlichen Texte sehr knapp und vage. Vielleicht sind über den einen oder anderen sehr hellen Schweifstern auch gar keine Notizen überliefert worden. Besser wird die Quellenlage ab dem Hochmittelalter. Für diesen Zeitraum seit etwa 1000 n. Chr. lässt sich also eine Art Hitparade der Kometen, eine Top 10 der Schweifsterne, erstellen. Zum Glück müssen wir dafür nicht die in Bibliotheken und teilweise in Tresoren lagernden Originalquellen einsehen, sondern können uns auf das 2009 erschienene Buch "The Greatest Comets in History" des Australiers David Seargent stützen. Der Autor zählt für die letzten 1000 Jahre immerhin 26 besonders eindrucksvolle Schweifsterne auf, darunter zwei Auftritte von 1P/Halley (1066 und 1910). Aus dieser Vorauswahl können wir also unsere Top 10 zusammenstellen. Die Auswahl von 9 Kometen erwies sich als relativ einfach, beim 10. wurde es etwas schwieriger. Unter mehreren Kandidaten habe ich mich schließlich für 1P/Halley entschieden, weil ich denke, dass dieser mit Abstand berühmteste Schweifstern in einer solchen Aufstellung nicht fehlen sollen. Auf Platz 10 eingeordnet eröffnet er heute eine 10teilige Artikelreihe mit den eindrucksvollsten Kometen der letzten 1000 Jahre.
Platz 10: 1P/Halley (1066)
1P/Halley ist der einzige der nummerierten periodischen Kometen, welcher bei jeder Wiederkehr problemlos mit bloßem Auge sichtbar ist. Sicher belegt ist er in chinesischen Quellen seit 240 v. Chr., wobei die antiken Beobachter aus dem Reich der Mitte natürlich nicht wussten, dass sie im Abstand von etwa 76 Jahren immer wieder den gleichen Schweifstern sahen. Die wohl berühmteste und zumindest in den letzten 1000 Jahren eindrucksvollste Perihelpassage von Halleys Komet fand im Jahr 1066 statt. Sie wird in zahlreichen Quellen von Europa über Arabien bis nach China erwähnt. Halley näherte sich der Erde damals bis auf 0.1 AE (etwa 15 Millionen) Kilometer, aber selbst für eine solch große Annäherung war er offenbar ungewöhnlich hell. Dabei könnte Vorwärtsstreuung des Sonnenlichts ebenso eine Rolle gespielt haben wie einer oder mehrere Helligkeitsausbrüche. Möglicherweise war er kurzzeitig auch am Taghimmel sichtbar. Berühmt wurde dieser Erscheinung von 1P/Halley vor allem durch die Darstellung auf dem Teppich von Bayeux. Diese verdeutlicht wie vielleicht keine andere die Ambivalenz und die Unsinnigkeit der Kometenfurcht. Für den angelsächsischen König Harald, der in der Schlacht von Hasting sein Reich und sein Leben verlor, war der Schweifstern ein Unglücksbringer. Der siegreiche Normannen-Herzog William wird den Schweifstern dagegen als günstiges Omen für sich gesehen haben.
Obwohl die aktuellen Erkenntnisse nicht darauf hindeuten, hoffen manche immer noch, dass Komet Ison sich zu einem der hellsten bzw. eindrucksvollsten Schweifsterne aller Zeiten entwickelt. Da stellt sich die Frage, welche Kometen denn nun die "größten" überhaupt waren. Aufzeichnungen über diese Himmelsobjekte sind bereits aus dem letzten Jahrtausend unserer Zeitrechnung überliefert, doch geben sich viele der antiken und frühmittelalterlichen Texte sehr knapp und vage. Vielleicht sind über den einen oder anderen sehr hellen Schweifstern auch gar keine Notizen überliefert worden. Besser wird die Quellenlage ab dem Hochmittelalter. Für diesen Zeitraum seit etwa 1000 n. Chr. lässt sich also eine Art Hitparade der Kometen, eine Top 10 der Schweifsterne, erstellen. Zum Glück müssen wir dafür nicht die in Bibliotheken und teilweise in Tresoren lagernden Originalquellen einsehen, sondern können uns auf das 2009 erschienene Buch "The Greatest Comets in History" des Australiers David Seargent stützen. Der Autor zählt für die letzten 1000 Jahre immerhin 26 besonders eindrucksvolle Schweifsterne auf, darunter zwei Auftritte von 1P/Halley (1066 und 1910). Aus dieser Vorauswahl können wir also unsere Top 10 zusammenstellen. Die Auswahl von 9 Kometen erwies sich als relativ einfach, beim 10. wurde es etwas schwieriger. Unter mehreren Kandidaten habe ich mich schließlich für 1P/Halley entschieden, weil ich denke, dass dieser mit Abstand berühmteste Schweifstern in einer solchen Aufstellung nicht fehlen sollen. Auf Platz 10 eingeordnet eröffnet er heute eine 10teilige Artikelreihe mit den eindrucksvollsten Kometen der letzten 1000 Jahre.
Platz 10: 1P/Halley (1066)
1P/Halley ist der einzige der nummerierten periodischen Kometen, welcher bei jeder Wiederkehr problemlos mit bloßem Auge sichtbar ist. Sicher belegt ist er in chinesischen Quellen seit 240 v. Chr., wobei die antiken Beobachter aus dem Reich der Mitte natürlich nicht wussten, dass sie im Abstand von etwa 76 Jahren immer wieder den gleichen Schweifstern sahen. Die wohl berühmteste und zumindest in den letzten 1000 Jahren eindrucksvollste Perihelpassage von Halleys Komet fand im Jahr 1066 statt. Sie wird in zahlreichen Quellen von Europa über Arabien bis nach China erwähnt. Halley näherte sich der Erde damals bis auf 0.1 AE (etwa 15 Millionen) Kilometer, aber selbst für eine solch große Annäherung war er offenbar ungewöhnlich hell. Dabei könnte Vorwärtsstreuung des Sonnenlichts ebenso eine Rolle gespielt haben wie einer oder mehrere Helligkeitsausbrüche. Möglicherweise war er kurzzeitig auch am Taghimmel sichtbar. Berühmt wurde dieser Erscheinung von 1P/Halley vor allem durch die Darstellung auf dem Teppich von Bayeux. Diese verdeutlicht wie vielleicht keine andere die Ambivalenz und die Unsinnigkeit der Kometenfurcht. Für den angelsächsischen König Harald, der in der Schlacht von Hasting sein Reich und sein Leben verlor, war der Schweifstern ein Unglücksbringer. Der siegreiche Normannen-Herzog William wird den Schweifstern dagegen als günstiges Omen für sich gesehen haben.
Die Szenen 32 und 33 des Teppichs von Bayeux zeigen den Halleyschen Kometen über dem Thron von König Harald, der auf seinem Sitz bereits wankt. Der Teppich, eigentlich eine Tuch-Stickerei, wurde vermutlich zwischen 1066 und 1082 in Südengland angefertigt.
Literatur:
SEARGENT, DAVID (2009): The Greatest Comets in History. 260 S., Springer Science & Business Media, New York.
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