Von 12 Uhr bis Sonnenuntergang gegen 17 Uhr habe ich heute bei schönem
und erneut recht mildem Wetter nach McNaught Ausschau gehalten -
vergeblich! Und nicht nur mir ist es so ergangen, wie eine Durchsicht
der Foren am Abend ergibt. Zwar mutmaßen einige gleich, der Komet sei
schwächer geworden; einer fragt scherzhaft, ob er vielleicht über Nacht
in die Sonne gefallen sei. Die wahre Ursache ist aber wieder einmal das
Wetter. Die Luft ist ziemlich feucht und das bedeutet geringe
Transparenz und große Lichtstreuung. Rund um die Sonne gibt es einen
mindestens 10 Grad durchmessenden Bereich, in dem der Himmel nicht blau,
sondern milchig-weiß erscheint - da hat McNaught keine Chance. Deshalb
gelingen heute nur wenige Beobachtungen und noch weniger Fotos. 2 oder 3
Beobachter erwischen ihn sogar noch bei Sonnenuntergang, obwohl er
bereits wenige Minuten später selber unter den Horizont sinkt. In Bonn
glückt auch das nicht. Wie schlecht die Transparenz ist, merke ich auch
daran, dass die Venus selbst im Fernglas erst eine ganze Weile nach
Sonnenuntergang aufzuspüren ist. Bei wirklich klarem Himmel sieht man
sie unmittelbar nach Verschwinden der Sonne bereits mit bloßem Auge. Ich
nutze die Gelegenheit, um auf dem Messdorfer Feld eine ganze Reihe von
Dämmerungsfotos (Beispiel s.o.) zu machen, mit und ohne Venus. Als ich
kurz vor 18 Uhr den Heimweg antrete, sind alle Zirren vom Himmel
verschwunden, bis zum Horizont ist es vollkommen klar - zuletzt hatten
wir das am Neujahrsabend (s. erster Blog-Eintrag). Warum konnte es nicht
in der vergangenen Woche einen solchen Abend geben?